Lange Zeit war unser Feuerwehrleben auf den reinen Einsatzdienst beschränkt. Seit über einem Jahr konnten nur sporadisch Jugendstunden abgehalten werden. Umso mehr freute sich die Feuerwehrjugend, als am heutigen Samstag um 6 Uhr früh der 12-Stunden-Tag begann. Die angesagten hohen Temperaturen konnten die Jugend nicht abhalten, aber auch nicht die unterstützende Mannschaft der Aktiven.

Der erste Alarm schrillte schon um 06:15 Uhr durchs Feuerwehrhaus. Laut Einsatzmeldung war es in einem Wald zu einem Forstunfall gekommen, eine Person liegt unter einem Baum. Jetzt galt es keine Zeit zu verlieren, da unser „Rudi“ (unsere Übungspuppe) in schlechtem Zustand war. Sämtliches Material für die Rettung wurde einige hundert Meter weit in den Wald getragen – eine schweißtreibende Angelegenheit trotz der morgendlichen Frische. An der Einsatzstelle mussten die Hebekissen zusammengebaut und der Baumstamm vor weiterem Abrutschen durch Pölzmaterial gesichert werden. Einige Äste versperrten uns den Weg – die waren mit der Bogensäge schnell aber weg. Mit vereinten Kräften wurde unser Rudi mit der Schaufeltrage aus seiner mißlichen Lage befreit.

Als wir gerade beim Wegräumen waren, erreichte uns über Funk aber schon die Meldung zum zweiten Einsatz. Wir wurden ins Sommerbad beordert – dort war ein Bademeister bei der Rasenpflege eine Böschung hinuntergestürzt und konnte sich mit verletztem Knöchel in dem unwegsamen Gelände nicht mehr bewegen. Nachdem die ersteintreffende Mannschaft den Verletzten versorgte, bauten die anderen über Feuerwehrgurte und Rettungsleinen eine provisorische Seilbahn auf, mit der gesichert auf- und abgestiegen werden konnte. Mit der Korbschleiftrage wurde unser Unfallopfer dann gerettet.

Nach zwei Stunden Einsatz sehnten wir schon das Frühstück herbei. Die sommerlichen Temperaturen brachten uns auf die Idee, einen Feuerwehr-Pool zu bauen und diesem mit den Löschfahrzeugen zu füllen. So fühlt sich der heiße Tag gleich viel besser an 🙂

Lange konnten wir uns nicht entspannen – der nächste Alarm sorgte für einige Verwirrung und nasse Uniformen. Wir wurden zu einem Brandeinsatz mit Personenrettung aus dem 2. Stock alarmiert. Am Gelände einer Baufirma konnten wir den Umgang mit den Strahlrohren üben – wir sollten das heute auch noch später brauchen. Die Teleskopmastbühne brachte die Person aus dem Brandraum in Sicherheit.

Gerade waren wir beim üben des Feuerwehr-Funkverkehrs, als wir zum vierten Einsatz gerufen wurden. Scheinbar dürfte die Hitze unserem Rudi nicht gut bekommen sein – war er in der Früh unter einem Baum eingeklemmt, fanden wir ihn nun in einem drei Meter tiefen Schacht vor! Wir konnten es gar nicht glauben, dass wir Rudi schon wieder retten müssen! Unter Anleitung bauten wir mit Steckleiter-Teilen eine Vorrichtung, wo wir ein Jugendmitglied zu Rudi abseilten. Mit vereinten Kräften konnten wir über das Notrettungs-Set und unsere Leiter-Konstruktion Rudi wieder befreien.

Nach diesen schwierigen Einsätzen knurrte uns der Magen! Nach dem Mittagessen war etwas Entspannung im Pool angesagt, aber dann ging es schon wieder weiter.

In den Hausgärten wurden wir zu einem Brand alarmiert – uns erwartete ein echtes Feuer, das wir unter Einsatz von zwei Hohlstrahlrohren aber schnell löschen konnten. Inzwischen sitzen die Handgriffe schon sehr gut!

Nach einer kurzen Manöverkritik freuten wir uns auf ein Eis, das uns im Feuerwehrhaus erwartete. Um 16 Uhr war dann der Höhepunkt geplant, auf den wir schon länger hintrainiert hatten. Der letzte Einsatz des Tages fand bei der Zufahrt zum Feuerwehrhaus statt. Ein PKW war mit einem Fahrrad kollidiert, ein Verletzter liegt auf der Straße! Jetzt funktioniert alles bestens: wir sichern die Unfallstelle mit Verkehrsleitkegel, Faltsignal und einem Verkehrsregler ab. Außerdem kümmern wir uns um den verletzten Radfahrer, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Viele Eltern und Geschwister waren gekommen, um uns bei dieser letzten Übung zuzuschauen. Auch Bürgermeister Dominic Litzka fand einen freien Platz in seinem Terminkalender und war Gast bei unserer Abschlußübung.

Die Jugendbetreuer waren sehr stolz auf die Leistung der Kidz. Die Leistung – und das muss wirklich hervorgestrichen werden – war top. Bedenkt man die langen coronabedingten Pausen zwischen den Jugendstunden, beeindruckt das ganze umso mehr. Einige Geräte sahen die Jugendmitglieder zum ersten Mal und konnten unter Anleitung der Aktiven alles perfekt meistern. Jedes Jugendmitglied bekam zum Dank auch eine Urkunde überreicht.